Guggezischtig 2017

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Text von TB

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, als die Wetterprognosen für diesen Tag die rot-schwarzen Obrigkeiten der Oltner Fasnacht nervös machten. Damals entstand ein sehr eigenartiger Fasnachtsabend, ihr könnt euch bestimmt erinnern. Dieses Jahr waren die Prognosen ebenfalls ähnlich schlecht…aber man hat's "lo röuelle". Das Wetter findet statt, und die FUKO-Räte lernen dazu, und beides ist gut so.

Die Brushgruppe hat einmal mehr den ersten Part des Tages, in dem sie uns mit farbiger Luft elfen. Als einer der letzten, nach mir folgte "nur" noch Rotscher, wären eigentlich alle geelft gewesen… aber Nein, einer der von Arx Brüder hat etwas Scharfes gegessen, wahrscheinlich französische Salatsauce, auch Nein, er versuchte sich doch tatsächlich an Thai-Food wird berichtet. Die Gesichtsporen öffneten Ihre Schleusen und dadurch entelfte er sich vorzeitig. So ne Löu!

Also hopp, nochmals zum Brushen. Die Brüder von Arx vertragen nichts Scharfes, das ist eigentlich bekannt. Vermutlich war die Schärfe seiner Speise nicht mal 100 Scoville. Diese Skala reicht übrigens bis 16 Millionen. (Info: Pfefferspray hat etwa 300'000; und die schärfste Chilisauce der Welt hat 9 Millionen Scoville, und ihr klingender Name lautet "Mad Dog 357 No. 9 Plutonium").

So, jetzt sind wir alle scharf. Vor dem Bohème Haus lockeres einspielen mit Maske, Verschiebung zum Coop City, anstellen zum Auftritt nach den…verdammt, wie hiessen die nun wieder, glaub Schlossturmhülegägger. Heuer konnten die Bühnen auf der Chilestäge nicht verwechselt werden, es gab nur eine. Wahrscheinlich hiess sie AB. Die Kirche der Christkatholiken wird nämlich grad renoviert, weil diese doch tatsächlich glauben, dass der Papst nach Olten kommt.

In strömendem Regen haben wir gut gespielt. Das Schlagwerk musste konzentriert arbeiten, damit einem die Knebel nicht aus den Händen glitten, und das Gebläse musste aufpassen, dass ihre Becher leicht nach unten schauten, sie wären sonst glatt im Spiel ersoffen. Das wenige Publikum hat mir Eindruck gemacht, wie auch die paar FUKO-Räte, die sich ebenfalls in das nasse Wetter stellten. Der Obernaar machte eine gute Figur, und es machte ihm sichtlich Spass, reimende Ansagen zu brünzeln. Habe von seiner Ansage nur etwas verstanden: "Bohème, wie kommt man nur auf so ein Motto". Sorry Role, keine Ahnung.

Rhythmus-Apéro bei Mazze. Es fällt auf, dass immer mehr "Fremde" sich diesem anschliessen. Da Mazze die Reservation vergessen hatte, musste mit zwei quer gestellten Tischen auf der "Bühne" improvisiert werden. Dies hat übrigens dazu geführt, dass ich selber nicht zum Monsterkonzert eilen konnte, ich hatte von meinem Platz aus keine Möglichkeit die Treppe zu erreichen, ganz ehrlich.
(Bonmot: Nachdem Jeanne zum Aufbruch fertig war, hat sie Mäsu gefragt, ob er und wir anderen auch ans Monsterkonzert mitkommen; er flunkerte irgendetwas wie "ja sicher". Daraufhin meinte Jeanne: "OK, dann warte ich auf Euch". Damit hat er natürlich nicht gerechnet und musste sich danach erklären).

Nach dem Monsterkonzert hätte die Bohème einen geplanten Auftritt vor dem Hübelischulhaus absolvieren sollen. Es wäre dort alles bereit gewesen, einfach dass es keinen einzigen Zuschauer dorthin zog, das Wetter war einfach zu ungemütlich. Sogar der Asia-Food-Corner war nicht mehr dort. Glück für Tinu, er hätte womöglich ein drittes Mal gebrusht werden müssen. Der Auftritt wurde ersatzlos gestrichen, in der Tat ein seltenes Moment für die Bohème.

Der Räbe-Liechtli-Umzug. Ganz klar das grösste Highlight der ganzen Oltner Fasnacht…für die Trommler mit Pfyffer. Regen, Fackeln, Regen, Warten, Regen, Ohrenschmerzen, Laternen, Regen, Warten, Regen, Ohrenschmerzen, Laternen, Regen. Und jedes Jahr Verwirrung über den Schlusspunkt. Oder wie es ein ehemaliger Präsident der Bohème, der neben mir auf einer Fensterbank sass, einigermassen treffend ausdrückte: 1/18/19/3/8/12/15/3/8-Züüg (des Rätsels Lösung findest Du weiter unten, hinten).

Wetterbedingt, und wohl auch zur Stärkung, auf zu Mazze. Tablettweise orange Shots, ein paar Bier, und dann um Mitternacht ein Geburtstags-Ständchen für Anne (Anm.: Anne ist die Pächterin des "Mazze").

Zum letzten Mal in die Mühle. Nachdem Hubi sich vor etwa 5 Jahren entschieden hat, nach Kroatien auszuwandern, liess es sich die Bohème nicht nehmen, ihm einen Abschiedsauftritt zu gönnen. Ich wurde das Gefühl nicht los, es herrscht keine Liebe zwischen den Parteien. Wie auch immer, eine langjährige Oltner Fasnachtsbeiz mehr geht verloren, also summa summarum Schade.

Zum letzten Auftritt traten wir ins Zelt ein und gaben noch einmal alles. Man mag mit dem Schreiber dieser Zeilen schimpfen, dass er das hier schreibt, aber bei einigen war "alles" nicht mehr so viel. Trotzdem ein gelungener musikalischer Abschluss vor Publikum.

Unser Elfeli pfeift zum Rückzug. Zuerst in Powergässle-Formation, und ab dem Restaurant Gryffe bis zum Bohème-Haus in der traditionellen Einerkolonne; noch einmal das Strassenprogramm zum Besten gegeben. Immer wieder ein schönes Erlebnis, so vor unserem Zunftlokal anzukommen. Zumal das Bohèmli an der Hauswand jeweils geduldig auf uns wartet. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, es musiziert mit.

Mit dem "Endstück" nochmals ein paar Nachbarn und Thais geweckt, danach zum obligaten Wehklagen ausgecheckt (ja Mags, so geht reimen).

Das Röschti-Gröppli konnte einmal mehr ihr Können unter Beweis stellen. Gleichsam mit Fleiss und Routine wurden Röschti, Wörschtli und Speck gebraten. Eine tolle Stärkung nach getaner "Arbeit". Grosse Klasse, und ein ganz grosses Dankeschön an all die fleissigen Köche und Helfer, die um diese Uhrzeit noch so viel Energie zur Verfügung stellen.

Ich selbst verabschiedete die letzten meiner Zunft im Café Ring. Immer wieder schön: Die frisch Aufgestanden treffen auf die noch gebrushten Knautschgesichter. Gut, kennt mich dort niemand ;-)

Die Oltner Fasnacht 2017 ist aus, ende und vorbei, das war's. Nein, schön war's!

Ein Lächeln trotz viel Regen!

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