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Pfingstreise 2025 Interlaken

8. Juni 2025
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Text von: Katja Wüest

Am Samstagmorgen trafen wir uns am Bahnhof Olten – gut gelaunt, voller Vorfreude und mit leichtem Optimismus im Gepäck. Die Sonne lachte … nicht. Stattdessen lachte der Fahrplan über uns: Unser Zug nach Interlaken hatte „unbestimmte Verspätung“. Fantastisch. Aber wir wären nicht wir, wenn uns das aus der Fassung bringen würde. Im Zug angekommen eröffneten wir das Wochenende stilgerecht mit dem ersten Apero und schworen uns feierlich auf ein paar unvergessliche Tage ein. 

In Interlaken angekommen, wurden wir von der dort ansässigen Boheme-Fraktion herzlich empfangen. Die Jugendherberge war schnell bezogen, und schon stand ein kleiner Fussmarsch zum Mittagessen an, bevor wir uns der Kultur widmeten – der Braukultur. Die Führung durch die Rugenbräu-Brauerei begann pünktlich mit einem Platzregen vom Feinsten. Während draussen die Welt unterging, genossen wir drinnen eine spannende Führung durch die Welt von Bier, Gin und Whisky.

Zurück in der Jugi machten wir uns bereit für das grosse Abendprogramm – unser «Dinner for Winner» mit freiem Eintritt ins Casino Interlaken und einem Startguthaben von stolzen 25 Franken. Leider wurde einigen von uns beim Eingang die Tür gewiesen – ohne Ausweis keine Chance. So blieb ein Teil der Gruppe draussen, während die anderen drinnen mit 5-Franken-Jetons neben Gästen spielten, die Tausenderbündel zückten, als gäbe es sie beim Coop an der Kasse. Zurück in der Unterkunft fielen wir müde in unsere Betten – beziehungsweise in unser Massenlager, wo uns ein mitreisender Holzfäller dafür sorgte, dass nicht alle in den Genuss eines tiefenentspannten Schlafes kamen.

Am nächsten Morgen starteten wir mit neuer Energie. Auf dem Programm standen eine Wanderung und ein Tandemsprung für die Mutigen unter uns. Realität: Orkan-Feeling deluxe – und damit kein Tandemsprung. So kam es, dass sich die ganze Gruppe durch ein traumhaftes Naturschutzgebiet bewegte – ganz ohne Adrenalinkick, aber mit umso mehr guter Laune, tiefgründigen Gesprächen und wunderschöner Aussicht. Am Ziel wurden wir mit einem feinen Mittagessen belohnt, das nicht nur unsere Kräfte zurückbrachte, sondern auch unsere Motivation für den zweiten Teil des Tages.

Denn damit war noch lange nicht Schluss: Nach dem Essen schnürten wir erneut die Wanderschuhe– diesmal mit vollem Bauch, aber ungebrochener Energie. Die Strecke bot erneut traumhafte Ausblicke, lebhafte Gespräche und das beruhigende Gefühl, sich in der besten Gesellschaft zu befinden. Und dann, völlig unerwartet: ein Überraschungsapero mitten im Grünen! Der perfekte Zwischenstopp, um die Beine kurz baumeln zu lassen.

Nach der Rückkehr in die Jugendherberge hiess es: duschen, umziehen – und rein in die nächste Apéro-Runde. Einige waren dabei etwas übermotiviert unterwegs, andere tranken sich langsam, aber sicher wieder in Stimmung. Das mexikanische Abendessen war ein voller Erfolg – nicht zuletzt dank vier Litern Margarita, drei Gitarristen und unserer sehr enthusiastischen Gesangseinlage. Die Stimmung war ausgelassen, und auch wenn ein kleines Rumpelstilzchen sichtlich Mühe mit dem Lärmpegel hatte, liessen wir uns die Freude nicht nehmen. 

Am nächsten Morgen stand das Check-out an, aber damit war das Abenteuer noch lange nicht vorbei. Während zwei Unerschrockene den Harder Kulm zu Fuss erklommen und drei den bequemen Weg mit der Bahn wählten, machte sich der Rest auf in den Seilpark. Dort wurde geklettert, gehangen, gelacht – und, na ja, auch ein bisschen überzogen. Eine Dreiergruppe hing kurz vor zwölf (und ein gutes Stück danach) noch immer in den Bäumen, während der Bus längst das Weite gesucht hatte. Als Folge mussten einige von uns zu Fuss marschieren – eine halbe Stunde lang, mit knurrendem Magen und leichtem Muskelkater als ständiger Begleiter.

Endlich beim Mittagessen angekommen, war die Welt wieder in Ordnung. Zum krönenden Abschluss holten wir unser Gepäck, gönnten uns einen letzten Apero und verabschiedeten uns langsam, aber sicher von unserem Pfingstabenteuer. Zurück nach Olten ging’s mit müden Beinen, vollem Bauch, einem Kopf voller Geschichten.